Klammheimlich hat Facebook das Job-Posting vermutlich weltweit gelauncht. Vor zwei Monaten gab es erste Anzeichen für eine Veröffentlichung im Jahr 2018. Nun ist es früher da als Gedacht. Wir haben einen Blick darauf geworfen und wollen Ihnen zeigen, wie es funktioniert. So viel zu Beginn: Es sieht vielversprechend aus, ist allerdings noch nicht ganz ausgereift.
Einfache Stelleninserate mit One-Click-Bewerbung
Ein Inserat ist schnell erstellt. Jedes Unternehmen, dass über eine Facebook-Seite verfügt, kann ein Job-Inserat veröffentlichen. Dazu braucht es lediglich:
- Bild oder Titelbild der Facebook-Seite
- Berufsbezeichnung
- Standort
- Gehalt
- Art des Jobs
- Details
- Optional: Zusätzliche Fragen (Ja/Nein-Frage, Multiple Choice, offene Frage)
Wie aus dem Werbeanzeigenmanager von Facebook gewohnt, erhält man die Vorschau für Desktop und Mobile. Das Bewerben des Beitrags kann direkt beim Veröffentlichen vorgenommen werden. Bei einem Budget von CHF 7 generieren wir eine Reichweite von 500-1000 Personen. Natürlich lässt sich der Post auch über die üblichen organischen Kanäle streuen.
Kein automatisches Targeting
Erstaunlich ist, dass jegliche Targeting-Möglichkeiten aus dem Stelleninserat gezogen werden. Will man sich also auf bestimmte Ausbildungen, Personen oder auch Regionen fokussieren, so muss man Erfahrungen mit Werbeanzeigenmanager haben.
One-Click-Bewerbungen für Stellensuchende
Hat man sein Facebook-Profil gepflegt, übernimmt das Formular die Informationen automatisch. Gibt es Fragen, die das Unternehmen stellt, müssen diese separat beantwortet werden. Der Bewerberaufwand ist somit sehr gering.
Bewerbermanagementsystem nicht DSGVO-konform
Die Übersicht der eingehenden Bewerbungen ist sehr einfach gehalten und wird vermutlich bei vielen Bewerbungen für unterschiedliche Stellen etwas unübersichtlich. Die Kommunikation mit den Bewerbenden hingegen wird sehr effizient gestaltet. Jeder Bewerbende kann einfach mit einem Status versehen werden und mittels Mail, Telefon oder Facebook Messenger kontaktiert werden. Von Automatisierung fehlt bisher jede Spur. Weder automatische Antworten werden verschickt, noch irgendwelche Chatbot-Funktionen angewendet.
Zwar kann der Bewerbende seine Bewerbung jederzeit einsehen. Jedoch fehlt die Möglichkeit, diese zurückzuziehen oder Anpassungen zu machen. Das entspricht leider nicht den Anforderungen der DSGVO, die am Freitag 25. Mai 2018 in Kraft tritt. Vermutlich wird die Funktion aber bald nachgeliefert.
Kontaktaufnahme mit Fokus auf Facebook Messenger
Als zentralen Kanal zur Kommunikation mit den Bewerbenden versucht Facebook ihren hauseigenen Messenger zu platzieren. Das gelingt grundsätzlich recht gut und zielt dabei auf eine möglichst einfache Candidate Experience ab. Ein Terminvorschlag kann direkt im System erstellt werden und wird direkt per Messenger an den Bewerbenden übermittelt:
Fazit: Für gewisse Berufsgruppen im Bereich Gastro, Detailhandel oder Teilzeit könnte es ein sehr guter und günstiger Kanal für die Personalsuche werden. Aber ACHTUNG - Stellenmeldepflicht nicht vergessen!
Gerade bei saisonalen Stellen wie im Gastronomie-Bereich oder auch in Branchen mit hoher Fluktuation kann Facebook ein sehr spannender Kanal zur Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden sein. Ein Inserat ist einfach erstellt, schnell veröffentlicht und verteilt. Auch die Nutzung beim jüngeren Zielpublikum ist enorm hoch und Facebook Jobs wird durch die unkomplizierte Bewerbung auftrumpfen können.
Jedoch ist gerade im Gastro-Bereich in Bezug auf die Stellenmeldepflicht (auch bekannt als Inländervorrang) Vorsicht geboten. Offene Stellen im Bereich Service- und Küchenpersonal müssen bspw. zwingend zuerst ans RAV übermittelt werden. Wird dies nicht gemacht, drohen hohe Strafen. Also bitte passt auf oder nutzt gleich unsere E-Recruiting-Lösung, denn wir prüfen, ob die Stelle meldepflichtig ist oder nicht. Und wir arbeiten natürlich schon dran, dass man das Inserat auf Facebook Jobs veröffentlichen kann.