Nachdem Google Jobs in den USA, Kanada und Lateinamerika den weltweiten Launch vorantreibt, steht Facebook Jobs bereits vor der Türe - vermutlich sogar schon im Sommer.
Facebook baut ein Ökosystem, das jede Lebenslage seiner Nutzer abdecken will. Es geht nicht mehr nur darum, der Welt den eigenen Status mitzuteilen. Facebook will uns das Leben vereinfachen - auch die Jobsuche. Mark Zuckerberg ist bewusst, dass das Buhlen um die besten Mitarbeitenden ein lukrativer Markt ist. Deshalb mischt Facebook jetzt auch als Jobplattform mit.
Nur wenige Klicks bis zum Stelleninserat
Der Durchbruch von Facebook Unternehmensseiten ist vor allem der einfachen Bedienung zu verdanken. Das hat dazu geführt, dass Unternehmen für Kommunikationsaktivitäten vermehrt Facebook nutzen und so die komplizierte Benutzeroberfläche ihrer Website umgehen. Auch mit Facebook Jobs wird das wohl so sein. Ein einfaches Formular, ein Bild und zack ist das Inserat veröffentlicht. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass sich Facebook die Reichweite bezahlen lassen wird.
Bewerberkommunikation über den Messenger
Mit dem hauseigenen Messenger hat Facebook ein hervorragendes Kommunikationstool. Nachdem sich Bewerbende mit wenigen Klicks und einem kurzen Motivationsschreiben beworben haben, geht die Kommunikation im Facebook Messenger los. Unkompliziert und wohl gerade bei der Facebook-Generation sehr beliebt. Für Unternehmen hingegen wird die Abwicklung von Bewerbungen über den Messenger gewöhnungsbedürftig. Da sich der Austausch über die Social Media Plattform weniger formell gestaltet, wird sich die eine oder andere HR-Abteilung damit schwer tun.
Braucht es jetzt noch weitere Stellenbörsen?
In der Schweiz stagniert die Nutzung von Facebook seit Jahren - ca. 45% der Schweizer Bevölkerung nutzen die Plattform aktiv. Im Vergleich zu Google wird Facebook nicht nur die aktiv Suchenden, sondern durch Werbung wohl die passiv Suchenden ansprechen. Für ausschreibende Unternehmen wird allerdings die Qualität beziehungsweise die Relevanz der eingehenden Bewerbungen entscheidend sein. Facebook bietet mit seiner Reichweite ohne Zweifel ein riesiges Potential. Die Herausforderung wird jedoch darin liegen, sich gegen etablierte Konkurrenten wie Linkedin oder XING durchzusetzen, insbesondere bei Jobs, die eine hohe Qualifikation und Fachkompetenz voraussetzen. Wird es andere Stellenbörsen noch brauchen? Ja! Facebook und Google alleine werden den Jobmarkt nicht dominieren können. Bei der jungen Generation ist Facebook nicht mehr an erster Stelle. Laut dem Media Use Index 2017 ist heute Instagram die Lieblingsapp der Digital Natives (14-29 Jahre). Digital Immigrants (30-54 Jahre) bevorzugen nach wie vor Facebook. Dies belegt, dass bei der Rekrutierung von Talenten der “blaue Riese” nicht für jede Zielgruppe geeignet ist. Zudem ist zu beachten, dass fachspezifische Portale mit ihrem Know-how gezielter auf die Bedürfnisse der Stellensuchenden eingehen können.
Ein Blick in die Zukunft
Trotz Facebooks weltweitem Bekanntheitsgrad wird es dauern, bis sich die User - also Ihre Bewerbenden - auf die Neuerung eingestellt haben und die Plattform für die Stellensuche nutzen. Wir von RecruitingHub sind bereits damit beschäftigt, Facebook Jobs als Medium in unserer App zu integrieren. So sind wir für unsere Kunden ready, wenn es los geht. Auch ein Blick in die Zukunft sei gestattet: Mark Zuckerberg hat ein Ass im Ärmel - die absolute Lieblingsapp über alle Altersgruppen hinweg ist Whatsapp (Media Use Index 2017). Dieser allgegenwärtige Kommunikationskanal könnte künftig auch für die Jobsuche an Bedeutung gewinnen und die Stellensuche revolutionieren.